AFZ-DerWald 4/2017 Seite 19-20

 

Mobile Vernetzung im Forstrevier

Straßenbauämter nutzen das Programm „NetwakeVision“ der firma netwake.com für die Erfassung und Steuerung ihrer Betriebsabläufe. Durch die Kooperation des Forstamts mit dem örtlichen Straßenbauamt zur Bewältigung des Eschentriebsterbens, ergab sich die Gelegenheit, die Möglichkeitendes Programms im praktischen Revieralltag zu testen. Der Erfahrungsbericht aus zwei Jahren Arbeit mit „NetwakeVision“ zeigt, welch enormes Optimierungspotential das Programm für ein Forstrevier bieten kann.

NetwakeVision läuft auf aktuellen Android Smartphones und Tablets. Es hat offline verfügbare Karten wie Luftbild, Topografie-, NavLog- und Waldortkarten, auf die untershciedliche Läyer wie Folien aufgelegt werden können (Abb1). Alles was als Karte im Gerät hinterlegt ist, wird aus GPS Länge/ Breite automatisch berechnet. So erhält man Flurstücknummern, Waldorte, Straßenstationierungen oder postalische Adressen. Auch der Aufnahmezeitpunkt und der Benutzer werden automatisch erfasst.

Abb. 1: NetwakeVision läuft auf aktuellen Android Smartphones und Tablets

Das Programm läuft auch in Funklöchern normal und flüssig, da es nur einen gelegentlichen Netzkontakt für Datenübergaben braucht. Mit dem GPS-System des Android-Geräts verortet sich das Programm auf der jeweilig aufgerufenen Karte. Jetzt kann eine vorher frei geschaltene Eingabemaske geöffnet, ausgefüllt und einem exakten Punkt zugeordnet werden. Der Punkt lässt sich auf dem Bildschirm manuell verschieben oder korrigieren (Abb.2). In die passend gestaltete Eingabemaske können z.B. Fotos, Skizzen, Texte und Dateien eingefügt werden.

Abb. 2: Eine Eingabemaske lässt sich in der NetwakeVision mit einem exakten Punkt zuordnen

Die erfassten Informationen werden auf einen Server im kommunalen Rechenzentrum übertragen und können am PC browserbasiert fertig bearbeitet, als Report ausgegeben oder an andere Mobilzeile verschickt werden. Die Daten selbst lassen sich über die Stadnardschnittstellen Shape, KML, WMS und WFS auch auf andere Kartenprogramme übertragen.

Abb. 3: Zum aktuellen, flurstücksbezogenen Standort, können in der Erfassungsmaske Details hinzugefügt werden

EIn Beispiel aus der Praxis

Im örtlichen kleinstparzellierten Privatwald mit Flursstücksgrößen kleiner 0,3 ha, ist das Zuordnen von „Borkenkäferholz“ zum richtigen Flustück serh aufwendig und oft ungenau, da die Flurstücksgrenzen im Wald nur selten markiert sind. Das Programm hingegen zeigt auf dme Display den aktuellen, furstücksbezogenen Standort. Jetzt können in der Erfassungsmaske Details hinzugefügt werden (Abb. 3). Die Flurstücksnummer und die mithilfe des GPS-Daten werden automatisch eingefügt. Sobald die Aufarbeitung beauftragt ist, wird der erstellte Report mit allen Daten auf das Gerät des mit der Aufarbeitung beauftragten überspielt.

Dieser kann sich per Google-Maps zum Flurstück führen lassen bzw. sieht am Bildschirm seinen nächsten EInsatzort (Abb. 4). Die Flurstücksgrenzen findet er mithilfe des Geräts. Eine sonst notwendige Einweisung vor Ort entfällt somit in den meisten Fällen. Die Genauigkeit der Positionierung liegt bei 2 bis 10m. Es gibt auch die Möglichkeit, sich über ein Zusatzgerät auf mindestens 40cm genau zu verorten (RoyalFix).

Abb. 4: Der Anwender kann sich per Google-Maps zum Flurstück führen lassen, bzw. sieht am Bildschirm seinen nächsten Einsatzort

Viele Einsatzmöglichkeiten

Doch NetwakeVision bietet noch viele andere Einsatzmöglichkeiten. So ist die Erfassung aller Betriebsarbeiten, Planungen oder die örtlichen Begebenheiten auf diesem Weg über eine jeweils entsprechend gestaltete Maske möglich (Abb. 5). Alles kann erfasst, dokumentiert und gegebenenfalls in Auftrag gebgeben werden. Auch die Rettungspunkte werden auf dme Gerät hinterlegt, um bei Bedarf schnell auffindbar zu sein. Durch den modularen Aufbau und die Unabhängigkeit von einem komplexen Überbau, ist das Programm schnell einsatzbereit, leicht aktualisierbar und individuell gut anzupassen.

 

Abb. 5: Die Erfassung aller Betriebsarbeiten, Planungen oder der örtlichen Gegebenheiten ist über eine gestaltete Maske möglich.

Das Gerät wird so quasi zum Notizbuch des Revierleiters und zum Auftragsbuch des Unternehmers oder Waldarbeiters. Mit seinem Smartphone oder Tablet hat jeder jederzeit alles dabei. Die Zeit- und Kostenersparnis für Revierleiter und Unternehmer ist sehr hoch. Hinzu kommen die verbesserten Orientierungsmöglichkeiten. Das ist bei jeder Personalumsetzung von großem VOrteil. Ein zusätzliches Gerät ist für die Aufarbeitenden in der Regel nicht notwendig. In der hiesigen Region hat es dazu geführt, dass auch die Forstunternehmer sich das Programm beschafft haben und die Arbeit vernetzt abläuft.

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